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Das Handy und das Zeitgefühl

Normalerweise halte ich es für ein Gerücht, dass die Zeit immer schneller vergeht. Mein Leben ist abwechslungsreich genug, um spannend zu bleiben. Nun lese ich, dass es wohl auch an meiner Smartphone- und Hintergrundberieselung-Verweigerung liegt, dass meine Tage voller sind. Also, voll bewusster Selbstwahrnehmung, die das Zeitgefühl bestimmt. Ich gehe auch gerne zu Fuß, was die optimale Gelegenheit dafür bietet, sich umzusehen, in sich hinein zu fühlen oder nachzudenken. Das macht der Homo Smartphone nicht mehr:

Link zum Interview mit dem Forscher Marc Wittmann

Allerdings ist die manische Ablenkung von sich selbst nicht erst durch das Smartphone aufgekommen, sondern dadurch mobil geworden. Ich denke an Mitschüler in den 80ern, die während ihrer Hausaufgaben das Radio laufen ließen, und während jeder anderen Tätigkeit den Fernseher. Jemand schrieb auch mal, dass die Menschen zu 95% keine eigenen Gedanken denken, sondern vorgedachte Sätze z.B. aus dem Fernsehen. Das erklärt auch, warum "Kreativität" so eine viel gesuchte, aber selten erreichte Fähigkeit ist. Wenn man dem Gehirn abtrainiert, selbst zu denken, braucht man sich nicht zu wundern, wenn das Training Erfolg zeigt. Das Gehirn verbessert seine Fähigkeiten eben doch mit der Übung.

 

 

 

 

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