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Warum gibt es Leid?

Warum gibt es Leid? Dafür habe ich drei verschiedene, einander widersprechende Erklärungen. Vielleicht gilt auch jede für irgendein anderes Problem:

  1.  "Shit happens." In jedem komplexen System gibt es mehr suboptimale Zustände als optimale. Irgendetwas kann immer schief gehen und eine Kettenreaktion auslösen. Dabei haben wir noch Glück, weil nämlich unser Organismus und auch eine funktionierende Gemeinschaft von Menschen zahlreiche Mechanismen hat, um Fehler zu korrigieren und Fehlentwicklungen aufzuhalten. Der Grund warum ein Mensch länger lebt als ein Virus liegt darin, dass unsere Zellen einander beschützen. Wir haben ein Immunsystem. Ohne das würden wir alle nicht älter als ein paar Wochen. Maximal. Leider geht uns vor lauter Behütetsein das Gefühl dafür verloren, wie vielen Bedrohungen wir ständig begegnen. Manche erinnern sich nicht mehr an EHEC. Verdrängt. 
  2.  Der Teufel macht gerne was kaputt: Gerne wird Leid Gott in die Schuhe geschoben. Dabei gibt es ja noch seinen Gegenspieler, und dem nutzt es, wenn Menschen sich fürchten und leiden. Das treibt ihm viele neue Anhänger ins Netz. Der Teufel verspricht den ängstlichen Seelen nämlich eine falsche Sicherheit.
  3.  Gott prüft uns: Im Leid zeigt sich der wahre Charakter eines Menschen. Leid ist ein Prüfstein, an dem Schönwettergläubige scheitern können. Liefe in unserem Leben alles glatt, würden wir selbstgefällig, würden glauben, wir machen immer alles richtig, würden undankbar gegenüber Gott und überheblich gegenüber unseren Mitmenschen. Überstandenes Leid macht uns im Nachhinein demütig, mitfühlend, verständnisvoll, dankbar. Und weil es so schön unseren Charakter formt, darum müssen wir regelmäßig da durch. 

Wie dem auch sei. Das hier passt doch immer wieder: 

Herr, gibt mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

die Gelassenheit, das Unabänderliche hinzunehmen,

und die Weisheit, beide voneinander zu unterscheiden.

 

 

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