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Alarmstufe II

Gerade lese ich die neuen Regeln der Uni Heidelberg für die Durchführung der Vorlesungen bei Warnstufe II. Der Lehrbetrieb soll in Präsenz bleiben, aber es gilt nun 2G. Obwohl nicht gefordert, werde ich vorher einen Schnelltest durchführen. Sicher ist sicher. Trotz Impfung könnte ich trotzdem eine Virenschleuder sein, zumal ich gerade besonders viele Leute treffe.

Man muss sich mal vorstellen: Momentan infiziert sich täglich ein Prozent der Bevölkerung neu! Eigentlich will ich mir das nicht vorstellen.

Was ich mir gerade aber vorgestellt habe: Was wäre, wenn all diese Maßnahmen im März 2020 eingeführt worden wären? Ich hätte "die da oben" für verrückt gehalten. Aber inzwischen sind wir es schon so gewohnt, alles andere der Hygiene unterzuordnen und uns an täglich wechselnde Vorschriften anzupassen, dass wir nur noch überlegen, wie wir das organisieren und was sich nun inkrementell ändert.

Irgendwann will ich unbedingt mal wieder frei und unbeschwert sein! Aus dem Haus gehen, ohne hektisch nachzusehen, ob ich Maske und "Passierschein" dabei habe, eine Unternehmung planen, ohne akribisch zu recherchieren, ob ich das gerade darf, beliebig viele Leute treffen, ohne dass wir dokumentieren, wer alles da war.

Obwohl es klug wäre, sich zu Hause mit Konservendosen einzuigeln bis zum Frühling, um vor der Pest sicher zu sein, mag ich das nicht tun. Ich gehe raus, treffe Freunde und gebe Präsenzschulungen. Ich halte es nicht aus, ständig im Home Office herumzusitzen und sogar meinen Geburtstag am Schreibtisch in Zoom zu feiern. Das fühlt sich an als säße ich in einem Bunker. Ich mache mir Sorgen wegen des Virus, aber ich weigere mich, Angst vor ihm zu haben.

 

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