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mein Artikel im IT-Spektrum: Das Motivationsmodell von McClelland

In der aktuellen Ausgabe des IT-Spektrums erscheint ein Artikel von mir mit dem Titel "Der Klassiker: Das Motivationsmodell von McClelland". Das Thema des Heftes war "New Work", aber ich bin der Meinung, dass die Menschen sich im Verlauf der Jahrtausende nicht geändert haben oder ändern werden. Die Jugend ist anspruchsvoll, vor allem die Informatik-Studierenden, weil sie wissen, dass Fachkräftemangel herrscht und sie darum Ansprüche stellen können. Das wird sich aber ratzfatz wieder ändern bei der nächsten Wirtschaftskrise. Als ich mit dem Studium fertig war, war "Einstellungsstopp" die Wachstumsstrategie der Unternehmen. Viele Absolvent/innen arbeiteten damals unter ihrem Niveau, um überhaupt Geld zu verdienen. Da gab es nicht nur taxifahrende Germanisten, sondern auch Physiker. Nur in der Informatik gab es noch Stellen. Taxifahren ist nicht so mein Spezialgebiet!

Was Menschen motiviert, wird sich nicht ändern. Von allen Persönlichkeitsmodellen, die mir schon untergekommen sind, erwies sich der Klassiker von McClelland am nützlichsten. Ich benutze es wirklich täglich. Immer wenn man mit jemandem aneinander vorbeiredet über Sinn und Unsinn der Arbeit als solcher und konkreter Aufgaben im Speziellen sowie über Menschliches, dann hakt es daran, dass man grundsätzlich andere Motivation im Beruf findet: Leistung, Anschluss oder Macht. Das sind offensichtlich drei Sprachen, die sich gar nicht ineinander übersetzen lassen. Selbst wenn ich als ergebnisorienterte Person sage "Ich mache gerne gute Arbeit", was eine recht harmlose, konstruktive und nur auf mich bezogene Aussage ist, fährt mir das trotzdem Ärger ein. Die anschlussorientierte Person hört dann "Ich mache gerne gute Arbeit - ganz im Gegensatz zu dir!" und ist beleidigt. Und die machtorientierte Person verachtet mich für diesen Satz, weil ich damit zugegeben habe, dass ich mich ganz unten in der Hierarchie sehe und wohl fühle. Dabei kann es auch eine Bundeskanzlerin geben, die gerne gute Arbeit leistet und den Job nicht wegen der Macht und der Statussymbole angestrebt hat. Und Macht finde ich eigentlich ganz nützlich, um noch bessere Leistung bringen zu können. Wenn ich eine Schar von wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen hätte, die meine Anweisungen ausführen, könnte ich meine Produktivität vervielfältigen. (Also, falls jemand Geld übrig hat...) 

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