In der ZDF-Mediathek kann man aktuell den Film "Stille Nacht, raue Nacht" ansehen. Zuerst befürchtete ich einen deutschen Kitschfilm, der amerikanischen Weihnachtskitsch imitiert. Er ist doch schöner geworden. :-) Es geht um die ernsten Fragen: Wie soll man denn optimistisch in die Zukunft blicken? Oder gar Kinder in diese untergehende Welt setzen?
Diese Fragen stellte sich meine Mutter schon in den 70ern. Zum Glück hat sie das nicht aufgehalten, eine Familie zu gründen, sonst gäbe es mich gar nicht. Neulich sah ich einen Cartoon mit der Überschrift "Die Jugend hat ihren Optimismus wiedergefunden". Gezeigt wird ein Jugendlicher in einem T-Shirt mit der Aufschrift "vorletzte Generation".
Ja, die Situation ist ernst! Wer wüsste das besser als Liane, die junge Klimaforscherin, die hart arbeitet, damit sie mal nicht auf einem prekären Job landet. Sie lebt mit ihrem Freund Philipp ökologisch korrekt in einem Doppelhaus in einem Vorort Hamburgs. Die Nachbarn mit ihren zwei Töchtern leben etwas weniger korrekt.
Als Philipp von Liane eine Entscheidung fordert "Kinder her oder ich gehe", sagt sie "nein". Und er geht. So verbringt sie eigentlich Weihnachten alleine. Aber dann taucht überraschend Mani auf, ein Bekannter von Lianes Schwester, von dem sie einiges lernen kann. Und Philipp hat die Absage bei den Schwiegereltern vermasselt. Ein heftiger Weihnachtssturm treibt sie dann alle auf engem Raum zusammen mit den Nachbarn. Und am Ende sind alle diese skurrilen Menschen Freunde und verstehen sich selbst besser.
Vor allem haben wir dann alle gelernt: Die Zukunft ist grundsätzlich ungewiss. So vieles kann passieren. Umso wichtiger ist es, dass wir alle zusammenhalten, egal was kommt. Und dass wir heute leben.
Seufz. Der beste Weihnachtsfilm, den ich seit Jahren gesehen habe. Dann machen wir jetzt mal alle die überdimensionierten, stromverschwendenden Lichterketten aus und zünden ein kleines Kerzchen für die Hoffnung an...