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Informatica Feminale in Furtwangen im September

Wegen der Corona-Krise wurde die Informatica Feminale Baden-Württemberg vom Juli in den September verschoben. Momentan ist noch unklar, ob wie sie im Real Life oder virtuell durchführen, aber sie findet statt vom 22.09. bis 26.09.2020. Anmeldeschluss ist der 28. Juli.

Ich biete dort wieder meinen Kurs über Künstliche Intelligenz an.

Andrea Herrmann

 

 

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Elements of AI - kostenloser Online-Kurs zur Künstlichen Intelligenz

Um mir anzusehen, was die Kolleg/innen so machen, habe ich neulich den kostenlosen Kurs "Elements of AI" über Künstliche Intelligenz durchgearbeitet. Herausgegeben wird er von der Universität von Helsinki, und finnische Studenten können durch dessen Besuch sogar 2 ECTS-Punkte erwerben. Der Kurs besteht aus 6 Kapiteln, die man idealerweise in sechs Wochen durcharbeitet mit einem Aufwand von jeweils fünf Stunden. Das ist großzügig gerechnet. Ich als Expertin habe jedes Kapitel natürlich in ein bis zwei Stunden geschafft. Man kann das also gut nebenher machen. Noch lieber hätte ich die Theorieteile als Video gesehen als die Texte gelesen. Aber ich verstehe, dass wenn das Ziel darin besteht, den Kurs in allen europäischen Sprachen zur Verfügung zu stellen, dann ist die Übersetzung eines Textes einfacher fällt als die eines Videos. Momentan gibt es den Kurs in den skandinavischen Sprachen sowie Deutsch und Englisch. Für weitere Sprachen werden Parter vor Ort gesucht. Das ehrgeizige Ziel des Projektes besteht darin, ein Prozent aller Europäer/innen zu schulen. Über 410.000 Teilnehmer hatte der Kurs bereits.

Der Kurs ist wirklich sehr einfach gemacht: schliche Sätze, einfache Worte. Alle Fachbegriffe werden verständlich definiert, z. B. "Was ist eine Taxonomie?" Für einen Fortgeschrittenen und eventuell auch für einen Informatik-Studenten sind die Formulierungen sogar eher etwas zu untechnisch und unwissenschaftlich. Ich musste mich recht mühsam in die didaktisch vermutlich sinnvolle Darstellung der Bayes-Gesetze eindenken, weil mir die mathematischen Formeln seit der Schulzeit geläufig sind. So musste ich dann die neue Darstellung in die alte übersetzen, um die Aufgabe zu lösen und dann zurück übersetzen.

Die zahlreichen Übungsaufgaben sind machbar, aber nicht trivial. Die fünf Freitextaufgaben werden durch einen Peer Review (durch die anderen Teilnehmer/innen) bewertet. So bekommt man als Teilnehmer auch die Ansichten anderer mit, aber auch teilweise deren Ratlosigkeit ("Was soll ich jetzt hier schreiben?"). Ich finde den Kurs gut gemacht, weil er knapp die wichtigsten Grundlagen zusammenfasst und ein gutes Verständnis von KI, deren Fähigkeiten und Grenzen vermittelt. Mir wäre noch eine Menge mehr eingefallen, was man hätte behandeln können, aber das sparen sie sich vermutlich für den Folgekurs auf. Der Kurs ist optisch ansprechend, technisch tadellos und schlüssig gestaltet. Zielgruppe sind aber eindeutig Anfänger, gerne auch Nichtinformatiker/innen. Vor technischen Fachbegriffen muss man sich nicht fürchten, eher vor der enthaltenen Mathematik. :-)

Viel Spaß!

Andrea Herrmann 

 

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Corona: Kosten und Nutzen

Die Corona-Infektionen sind teuer fürs Gesundheitssystem. Manche Branchen machen gerade gar keine Umsätze. 

Trotzdem frage ich mich, ob es nötig ist, Milliarden an Euro "neu zu drucken" und durch diese Subventionen eine Inflation oder sogar den finanziellen Kollaps der EU auszulösen. Grundsätzlich sollten Unternehmen, Versicherungen und Privathaushalte Rücklagen für Krisen bilden. Risiken, Naturkatastrophen und "höhere Gewalt" gehören zum Leben dazu. Der Staat muss nicht jeden Schicksalsschlag abfedern und jede marode Firma retten. Niemand ist dazu verpflichtet oder dazu fähig, uns makellose Sicherheit zu verschaffen.

Als Freiberufler gehört das Auf und Ab zu meinem Leben. Darum treffen mich die aktuellen Verwerfungen emotional wohl am wenigsten. Mancher Festangestellte meinte schon, alles viel richtiger gemacht zu haben als ich. Nun stellt es sich heraus, dass ihre Sicherheit nur eine scheinbare war. Es gibt keine Sicherheit, keine Garantie dafür, dass alles so weitergeht, wie wir uns das für den Idealfall erhoffen. In komplexen Systemen ist der Idealfall sogar eher unwahrscheinlich.

Ich verstehe, dass jetzt alle ganz schrecklich jammern müssen. Wer in der Demokratie am lautesten jammert, bekommt die meisten Subventionen vom Staat. Das ist Strategie. Bloß sehe ich die Gefahr, dass dieses Jammern die Stimmung verdirbt. 

Im Vergleich zu dem, was hätte passieren können, ist relativ wenig passiert. Natürlich hat die Regierung die Maßnahmen angeordnet und ist dafür verantwortlich. Der Virus selbst ist jedoch "höhere Gewalt", und die hätte uns ganz anders gebeutelt, ohne diese Schutzmaßnahmen. Tatsächlich haben zahlreiche Unternehmen bereits Dienstreisen und Besprechungen mit externen Besuchern abgesagt und verboten, bevor die Regierungen dies taten - zum Schutz ihrer Mitarbeiter/innen, also zu ihrem eigenen Wohl und im eigenen Interesse, weil eine Kosten-Nutzen-Rechnung ergab, dass es so besser ist. 

Die Anti-Corona-Einschränkungen haben den meisten Unternehmen und Privatpersonen mehr Nutzen als Schaden gebracht. Firmen sparen Stromkosten, Clopapier, Reisekosten und die Kosten für das Desinfizieren ganzer Gebäudeteile, falls dort die Seuche gehaust hätte. Die Mitarbeiter/innen sparen im Home Office Fahrtkosten und Fahrzeit und Kosten für das Kantinenessen. Darüber, dass wir uns Geld für Kinokarten, Restaurantessen, Wochenendausflüge und dergleichen gespart haben, freuen wir uns wohl weniger. Gleichzeitig haben die Hygienemaßnahmen unserer Gesundheit doch gut getan. Außer Corona sind uns noch weitere Infektionskrankheiten erspart geblieben, außerdem Sportunfälle und andere Missgeschicke, die einem unterwegs passieren. In den Arztpraxen ist es gerade so leer wie sonst nie. Ich habe mich sogar gefragt, ob wir nun nebenbei die eine oder andere ansteckende Krankheit ganz ausgerottet haben. Wäre schön.

Natürlich gibt es eine Vielzahl an Branchen, die unerträglich gelitten hat. Der Künstler, der sowieso schon immer von der Hand in den Mund lebt und von dem Auftrittshonorar von gestern Abend am Morgen seine Miete bezahlt, den hat es jetzt natürlich böse erwischt. Ich persönlich hätte aber kein Problem damit, das in den letzten Monaten eingesparte Geld zur Milderung dieser Folgen zu spenden. (Man könnte z. B. bei zukünftigen Kunstveranstaltungen für den Rest des Jahres zusätzlich zum Eintrittspreis noch einen freiwilligen Bonus einkassieren? Das wäre wohl die einfachste Umsetzung.)

Darum hoffe ich, dass das ganze taktische Jammern zum Eintreiben von Subventionen unseren Blick nicht vernebelt. Hurra, wir leben noch! Unsere Infrastruktur ist noch intakt, das meiste Business lief weiter. Wir haben gearbeitet, Mehrwerte geschaffen, einige Monate Entschleunigung erlebt, die Fenster geputzt, unsere Schränke entrümpelt, die Gesundheit gepflegt. 

Simon Ehrlich

 

 

 

 

 

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FH Dortmund: gemeinsam, nicht einsam

Der Fachbereich Informatik der FH Dortmund hat in dem beinahe ganz verwaisten Hochschul-Gebäude einen Film gedreht, der auf Youtube zu finden ist. So können wir alle sehen: Die Hochschule gibt es noch, die Leute sind auf ihrem Posten. Wir sind alle in Gedanken und Taten da, auch wenn wir zu Hause arbeiten. 

Andrea Herrmann

 

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Artikel im Informatik-Spektrum: Vertrauenswürdige Kommunikation

In der nächsten Ausgabe des Informatik-Spektrums erscheint ein Artikel von mir: "Vertrauenswürdige Kommunikation: Ergebnisse einer Umfrage". Es ist die Zusammenfassung einer Umfrage, die wir unter den Mitgliedern der Gesellschaft für Informatik durchgeführt haben. Sie finden dort eine umfangreiche Liste von dezentralen Kommunikationstechnologien, zumeist Open Source. Sie können den Artikel bereits vorab hier online lesen.

Andrea Herrmann

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Spracherkennung oder Wanze?

Wir Informatiker wussten ja schon immer, dass uns die Spracherkennung jederzeit abhören kann, auch wenn wir sie nicht selbst aktiviert haben. Genauso wie bei den Überwachungskameras das rote Lichtlein, das die Aufnahme signalisiert, ja auch nur ein Fake ist. Wir können überhaupt nicht wissen, wann aufgenommen wird und wann nicht. 

Und leider: Alles was machbar ist, wird auch gemacht. Aus verschiedensten Gründen.

In diesem Artikel geht es um Mitarbeiter, die Aufnahmen von Siri angehört und transkribiert haben, um die Spracherkennung zu verbessern. Die Aufzeichnungen stammten auch aus Zeiträumen, in denen die Benutzer Siri gar nicht aktiviert hatten. 

Es ist ja ein grundsätzliches Problem, dass Künstliche Ingelligenz zu ihrer Entwicklung große Mengen an realitätsnahen Daten benötigt. Und wo bekommt man die besser als aus der Realität? Allerdings sollten einem aus datenschutzrechtlichen und Urheberrechts-Gründen die Daten auch für diesen Zweck zur Verfügung gestellt worden sein. Für heimliche Aufnahmen kann das nicht gelten. Oder geben Benutzer mit der Verwendung von Siri oder dem Kauf eines Smartphones automatisch ihre Privatsphäre komplett auf? Ich fürchte, dass sie das de facto tun. Darum habe ich immer noch keines. Es sollte aber nicht so sein. Wenn ich ein technisches Gerät kaufe, möchte ich, dass es mir dient und nicht dem Hersteller. Wo kommen wir sonst hin? Dasselbe gilt auch, wenn ich etwas miete, leihe oder Lizenznehmerin bin. Mit fortschreitender Digitalisierung, always-on und Datenverarbeitungskapazitäten ist dies jedoch immer weniger der Fall. Wir, unsere Gedanken, Gespräche, E-Mails und Daten gehören uns selbst nicht mehr.

Sogar für mich ein schrecklicher Gedanke, obwohl ich hier ja quasi öffentlich laut nachdenke. Aber trotzdem will ich selbst steuern können, wer was über mich weiß!

Andrea Herrmann

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Wenn schon Verschwörungstheorie, dann aber richtig herum

Also, jede gute Verschwörungstheorie sollte eine gute Datengrundlage haben. Die Internet Research Agency in Russland hat bereits zuvor Einfluss auf die amerikanische Politik genommen. Gründlich untersucht wurde dies in zwei ausführlichen Berichten: siehe hier und hier. Nebenbei kam bei diesen eigentlich auf die USA ausgerichteten Untersuchungen heraus, dass auch die Gelbwestenbewegung, der Brexit und die Separationsbewegung in Barcelona durch die IRA angeheizt wurden. Das Ziel ist klar: Europa zu destabilisieren. Vor diesem Hintergrund sieht es mir so aus als würden die Verschwörungstheoretiker, die die Corona-Krise leugnen und unserer Regierung unlautere Absichten unterstellen, selbst Opfer einer Verschwörung!

Hier allgemeine Informationen zur Internet Research Agency aka Troll Armee:

https://de.wikipedia.org/wiki/Troll-Armee

https://en.wikipedia.org/wiki/Internet_Research_Agency

Neuere Berichte über die Aktivitäten in den USA

Ein Artikel in der ZEIT über Wahlmanipulationen

Eine Studie der Universität Cardiff

Hier ein Artikel über die aktuellen Aktivitäten der IRA bezüglich Corona-Desinformation:

https://euvsdisinfo.eu/the-kremlin-and-disinformation-about-coronavirus/

 

Einer der Verschwörungstheoretiker wollte mir einreden, die offiziellen Statistiken seien gefälscht und völlig willkürliche Zahlen. Als Wissenschaftlerin weiß ich, dass man Statistiken anzweifeln und ihnen trotzdem gleichzeitig vertrauen kann. Natürlich stimmen die Zahlen keinesfalls. Die genaue Anzahl der Infizierten, Kranken und Toten werden wir nie erfahren. Aber ich glaube doch, dass die von offiziellen Stellen veröffentlichten Statistiken die besten sind, die wir bekommen können. Sie geben die Größenordnungen und Trends grob und zeitverzögert wider und können zur Orientierung dienen. Seltsam finde ich, wenn man wissenschaftlich erhobene Zahlen anzweifelt und dann irgendwelchen Fremden im Internet glaubt.

Ich mache mir Sorgen. Die Verschwörungstheoretiker haben Unrecht, wenn sie sagen, die Wahrheit sei nur ein mentales Konstrukt. Die echte Wahrheit ist natürlich kein Konstrukt, aber die meisten Menschen suchen nicht danach oder wissen nicht, wie man das macht. Mir gefällt momentan die allgemein herrschende Weltuntergangsstimmung nicht. Wir können diese Welt auch kaputt reden. Für zwei Monate lief einiges auf Sparflamme, aber die alten Strukturen, Wissen, Kontakte, die sind immer noch da. Wir können noch zurück in die alte Welt. Aber wenn jetzt alle ihre Aktien verkaufen und in Goldbarren umwandeln, gesunde Firmen dicht machen und Privatpersonen ihre Zeit in Widerstand gegen eingebildete Gegner statt in konstruktive Tätigkeiten stecken, dann kriegen wir die Welt schon noch kaputt.

 

 

 

 

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Winter School on Emo-aware Persuasive Software Systems im Juli

Vom 20. bis 25. Juli findet in Arequipa / Peru die Winterschule SEPS2020 statt, und ich bin dabei. Ursprünglich war eine einwöchige Reise dorthin geplant, aber wegen der aktuellen Reisebeschränkungen werde ich leider nur virtuell dorthin "reisen" können. Mein Kursthema ist "Experiment-driven Research and Design".

Andrea Herrmann

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Teambuilding im Requirements Engineering

Die Stakeholder eines IT-Projektes springen oft wie ein Sack Flöhe in alle Richtungen davon. Dabei sollten sie besser wie ein Gespann das Projekt in dieselbe Richtung ziehen. Wie man das, falls überhaupt möglich, erreichen kann, diskutiere ich i meinem neusten Artikel Teambuilding im Requirements Engineering im t2-Informatik-Blog.

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REFSQ2020 - Call for Online Participation

The REFSQ working conference is the leading European conference series on requirements engineering. It is the goal of REFSQ to foster the creation of a strong European RE community across industry and academia since 1994.

This year REFSQ will take place as an Online Live Event on 23-26 June 2020. The REFSQ2020 special theme is “RE and Cyber-Physical Systems”, to emphasize the role that RE can play in the design of the next generation of systems where people, and physical and software components interact in many different ways.

Register before June 16, 2020: https://refsq.org/2020/event-information/registration


Keynotes

The conference will feature 4 exceptional keynotes
(*) Carlo Ghezzi (Politecnico di Milano, Italian father of Software Engineering)
(*) Alistair Mavin (Independent Requirements Specialist, EARS's father)
(*) Benjamin Collar (Siemens, Head of Industrial Cyber and Digital Security)
(*) Karel Vredenburg (IBM Canada Ltd, Design Director, Educator, Podcaster)


Scientific Programme

(*) 21 high-quality paper papers have been accepted and will be presented on June 24 and 26, see the list here: https://refsq.org/2020/conference-programme/accepted-papers
(*) 4 Tools and 5 Posters have been accepted, see here: https://refsq.org/conference-programme/posters-tools

See the full program here: https://refsq.org/2020/conference-programme/detailed-programme


Workshops

(*) NLP4RE: 3rd Workshop on Natural Language Processing for Requirements Engineering
(*) CreaRE: 8th International Workshop on Creativity in Requirements Engineering
(*) RE4AI: International Workshop on Requirements Engineering for Artificial Intelligence


Live Studies

(*) Exploring the influence of the emotional state on the efficiency for correcting defects in conceptual models: a live study
(*) On the Perceived Harmfulness of Requirement Smells: An Empirical Study


Industry Track

The Industry Track will feature 5 talks by speakers from different companies (Delta Informatica, ERREQUADRO, CNR, QRA, CBA GROUP)

List of Talks: https://refsq.org/2020/conference-programme/industry-track


The whole program is available at:
https://refsq.org/2020/conference-programme/program-overview


Online registration is available at:
https://refsq.org/2020/event-information/registration

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