Seit spätestens den 70er-Jahren war absehbar, dass die Menschheit auf eine Klimakastrophe zusteuert - im Zeitlupentempo. Hier eine Fernsehsendung des ZDF dazu:
"Der Ast, auf dem wir sitzen" - 1978 - Hoimar v. Ditfurth - ZDF - 'Querschnitt'
Es ist nicht so, wie die Friday for Future Generation uns vorwirft, dass wir nichts getan hätten. Es ist sehr viel geschehen. An vielen Ecken wurde Energie gespart, Abgase und Abwässer gereinigt, umweltfreundlichere Produkte entwickelt und die Mülltrennung eingeführt. Aber: Es passierte alles zu langsam. Wir haben durchaus auf die Bremse gedrückt, aber nicht beherzt genug. Die Trägheit des Anhängers hat uns sozusagen weitergeschoben.
Und dann wird immer wieder übersehen, gerade auch von der jungen Generation, dass die Industrie und die Regierungen letztlich tun, was wir wollen. Umweltschädliche Produkte werden nur darum produziert, weil wir sie kaufen. Die Regierungen wissen vom Klimawandel, aber sie wissen auch: Wenn sie zu kräftig bremsen, werden sie nicht mehr wiedergewählt. Die Bürger und Verbraucher, jeder Einzelne will ja keine Opfer bringen, um den Planeten zu retten. Der Lebensstandard soll erhalten bleiben, Regierung und Industrie sollen die Klimarettung finanzieren und trotz hohem Konsum bewerkstelligen. Mir wollte doch tatsächlich mal jemand erklären, ihr E-Auto sei vollständig umweltfreundlich und klimaneutral. Sie könne ohne schlechtes Gewissen beliebig viel fahren. Also, ich gehe nicht mal ohne schlechtes Gewissen zu Fuß, weil ich weiß, dass meine Schuhsohlen Mikroplastik in die Umwelt befördern. Barfuß zu wandern ist allerdings auch kein großer Spaß.
Hoimar von Dithfurts Buch "Lasst uns ein Apfelbäumchen pflanzen" stand damals in meinem Kinderzimmer und hat mich stark beeinflusst. Ich lasse mir dadurch die Lebensfreude nicht vermiesen. "Hurra, wir leben noch!" ist mein Motto. Diese wunderschöne Erde und die Natur werden noch wertvoller dadurch, dass ihre Tage gezählt sind. Und dann gibt es zum Glück viele Möglichkeiten, selbst etwas für die Umwelt zu tun. Retten werde ich die Erde alleine nicht, aber für die nächsten 50 Jahre wird sie hoffentlich noch durchhalten.