"Is it really reasonable for us to assume that nothing good will happen to us unless we force it to?"
Was wäre, wenn wir das Leben nehmen würden, wie es kommt? Nicht werten, keine Chance aus Feigheit sausen lassen, aber auch nicht krampfhaft nach Erfolg oder der Erfüllung irgendwelcher Träume streben? Michael aka Mickey hat dieses spirituelle Experiment 40 Jahre lang durchgehalten: Er folgte dem "flow of life", hat immer das getan, was am naheliegensten war, was sich vor ihm "entfaltete". Wenn sich ihm eine Chance bot, hat er zugegriffen, statt zu zweifeln oder über "like and dislike" nachzudenken. Er vertraute darauf, dass das Universum bzw. das Leben, das die Natur geschaffen hat und im Gleichgewicht hält, dasselbe auch mit seinem Leben tun wird.
Er nennt das auch "nonresistance". Wann auch immer sein innerer Schweinehund einer Veränderung im Leben widerstrebte, hat er diese Stimme einfach wegmeditiert und folgte einfach dem Fluss der Ereignisse. Eigentlich wollte er nirgends hin, weil er in jedem Moment seines Lebens zufrieden war. Und trotzdem hat er große Erfolge zu verbuchen gehabt, von dem die meisten nur träumen können: Veranstaltungen organisiert, eine Gemeinschaft gegründet, einen Tempel und zahlreiche Häuser gebaut, mehrere Firmen gegründet, die ganz organisch expandierten in eine Größe, die gar nie beabsichtigt war. Unglaubliche Koinzidenzen passierten, die mit Zufall nicht mehr erklärbar sind.
Schon sehr jung stellte er konsterniert fest, dass wir eigentlich ständig versuchen, das was in unserem Leben passiert zu kontrollieren und selbst zu bestimmen. Unser ganzes Denken dreht sich immer nur um uns selbst und nicht nur das Wetter soll sich nach unseren Vorlieben und Plänen richten.
Davon hat er sich durch stundenlanges Meditieren gelöst und sich einfach treiben lassen. Was er nicht so sehr betont, aber doch eben offensichtlich ist: Alles was er tat, machte er mit Liebe und Hingabe. Darum hat es funktioniert und waren die Kunden zufrieden. Harte Arbeit war also durchaus auch mit dabei!
Im Kleinen habe ich seine Erfahrung auch schon gemacht: Manchmal waren es gerade die unerwarteten Aufgaben im Leben, die mir einfach so "zugelaufen" sind als hätten sie genau nach mir gesucht, die mir die meiste Freude brachten und auf lange Sicht der Grundstein für weitere wunderbare Projekte bilden. Im Großen und Ganzen habe ich aber durchaus versucht, meine Karriere zu steuern: Was ist mein Ziel / wo will ich hin? Was brauche ich für? Was hab ich schon? Was fehlt? Wie beschaffe ich mir das?
Vermutlich sollte ich die Strategie ändern. Jetzt habe ich ja mein Ziel erreicht und eine unbefristete Professorenstelle ergattert. Ich habe gezeigt, dass ich's kann. Nun könnte eigentlich der Rest des Lebens starten, denn die zweite Hälfte habe ich ja noch vor mir. :-)
Kleiner Scherz. Das Leben hat mich oft genug gelehrt, dass es besser ist, sich mit dem abzufinden, was ist, als sich nach dem zu sehnen, was nicht (mehr) ist. Manchmal scheint gerade das, wonach wir uns am meisten sehnen, vor uns zurück zu weichen, je sehnsüchtiger wir die Hände danach ausstrecken. Darum habe ich oft etwas anderes stattdessen gemacht, was mich auf Umwegen doch wieder in die richtige Richtung führte.