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Impressionen aus Dortmund

Die ersten Tage in einer fremden Stadt sind immer schwierig. Als Tourist hat man seinen Reiseleiter, die Hotelrezeption oder einen Übersichtszettel mit dem Lebenswichtigen. Als Neubürger ist man die ersten Tage nur am Suchen. U.a. trage ich einige frankierte Briefe in meiner Tasche und suche nach einem Briefkasten. In Stuttgart gibt es an jeder S-Bahn-Haltestelle einen Briefkasten, hier noch nicht mal am Hauptbahnhof. So weit ich das überblicke. Gestern habe ich online nach Adressen von Postämtern recherchiert. Eines liegt auf meinem Arbeitsweg. Darum irrte ich gestern Abend mit dem Stadtplan in der Hand durch die Innenstadt, auf der Suche nach Hausnummern. Den Straßennamen musste ich erraten, war nicht angeschrieben. Schließlich fand ich das Haus und das gelbe Schild. Es handelt sich wohl um einen Paketshop in einem Einkaufszentrum. Das war geschlossen, der Briefkasten, falls es einen gibt, befindet sich im Inneren und ist nur während der Öffnungszeiten zugänglich. Da ich heute früh zur Arbeit ging und noch ein Webinar bis 21 Uhr halte, kann ich das heute nicht weiterverfolgen. Morgen mache ich früher Feierabend und versuche also am Mittwochabend, die Briefe vom Sonntag zu verschicken.
Genauso habe ich noch nicht heraus, wo ich Lebensmittel kaufen kann. In Innenstädten sind die Lebensgeschäfte verborgener platziert als die Restaurants und Dönerbuden. Ich weiß, warum ich aus Stuttgart Briefmarken und Lebensmittel für die ersten Tage mitgenommen habe. Ich kenne das Problem schon.

Bei uns im Süden gibt jedes Dorf hübsche Ansichtskarten seiner schönsten Gebäude, Plätze und Straßen heraus. Hier in Dortmund zeigen die Ansichtskarten entweder Fördertürme oder Männer mit schwarzen Gesichtern oder Männer mit schwarzen Gesichter vor einem Förderturm.
All die offenen Fragen kläre ich spätestens am Samstag. Da stehen Erkundungsspaziergänge und Einkäufe auf dem Plan. Bis dahin lebe ich von Fast Food. Zum Kochen fehlt mir sowieso die Zeit.
Immerhin bei der Arbeit habe ich alles gefunden dank Einführung und zahlreichen hilfsbereiten Kolleg/innen. Auch mal wieder schön, Teil eines Teams zu sein. Die Wege zur Kaffeeküche und zum Materiallager sind natürlich weiter als im Home Office.
Über die Student/innen kann ich noch nicht viel sagen. Wir fangen erstmal harmlos an mit leichten Fingerübungen.

Andrea Herrmann, seit 1.10. Vertretungsprofessorin an der FH Dortmund

 

 

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