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AKAD-Forum 2019: Bericht

Diesen Mittwoch war ich mit zwei Vorträgen auf dem AKAD-Forum. Darum konnte ich selbst nur an zwei weiteren Vorträgen als Zuhörerin teilnehmen. Leitthema der Veranstaltung war die Künstliche Intelligenz.

Aus der Podiumsdiskussionam Vormittag nahm ich mit, dass 25% aller wissenschaftlichen Veröffentlichungen über Künstliche Intelligenz aus Deutschland stammen. Bei den Start-ups in diesem Bereich sieht es deutlich, deutlich dürftiger aus! Irgendwie kriegen wir unsere Technologie nicht auf die Straße!

Prof. Schmatzer verglich in seinem Vortrag "Ist die KI auf dem Weg, ein besserer Mensch zu werden?" das menschliche Denken mit dem eines Computers. Definitiv finden im Gehirn komplexe, nur mehr oder weniger verstandene Prozesse statt. "Fehlertoleranz ist erfolgreicher als Exaktheit" kann man als Schlussfolgerung aus der Evolution gelten lassen. Von Computern erwarte ich aber doch etwas mehr Exaktheit und Determinismus als vom Menschen. Der Computer hat eine Verarbeitungsgeschwindigkeit von 10^9 Bits pro Sekunde, das menschliche Gehirn von 10^14 Bits pro Sekunde. Bisher war mein Eindruck gewesen, der Computer könne schneller rechnen als ich. Jedoch verbraucht mein Gehirn auch Ressourcen fürs Atmen, Sitzen, Gefühle und kreative Abschweifungen. Der Computer arbeitet fokussierter.

Ganz praktisch zeigte uns Frau Todorovic von der oncampus GmbH in ihrer Präsentation "Chatbots - nächstes User Experience-Level im Support von Bildungsangeboten?", wie KI im Bildungsbereich nützlich eingesetzt werden kann. Hilfe-Heidi ist ein Chatbot, der Interessent/innen über Studienangebote informiert. Seit Ende 2017 hat der Chatbot 1100 Anfragen beantwortet und damit die Telefonhotline überflüssig gemacht. Hilfe-Heidi wirkt menschlich, indem sie sich für das Tippen zwei Sekunden Zeit nimmt, außer Informationen auch Ermutigung spendet, Smileys und umgangssprachliche Formulierungen verwendet: "Cool, dass du da bist. :-)" Die Benutzer/innen danken es ihr mit Höflichkeitsformeln und Herzchen. Wo Heidi nicht weiter weiß, leitet sie an einen Professor weiter oder erstellt ein Service-Ticket. Damit wird eine Automatisierungsquote von 43% erreicht. Interessant ist, dass die Benutzer/innen oft genau auf der Webseite, wo eine bestimmte Information steht, den Chat aufrufen und diese Informationen stattdessen im Chat abfragen.

Gefreut hat mich der insgesamt hohe Frauenanteil bei dieser Veranstaltung. Erreicht wurde dieser weniger durch Informatikerinnen, sondern dank des interdisziplinären Charakters der Veranstaltung dank Vertreterinnen aus Politik, Verwaltung und Sozialwissenschaften. Das ist prima, dass wir miteinander sprechen, denn KI geht uns alle an!

 

 

 

 

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