Ich erhielt von einem Portal namens Qeios die Einladung, einen Open Access Artikel zu reviewen. Der Kommentar behandelt die provokante Frage "Muss man dumm sein, um reich zu werden?" Die Argumentation ist schlüssig, aber rein theoretisch. Aus wissenschaftlicher Sicht hätte ich noch Ideen für die Verbesserung gehabt, die ich in meinem Gutachten nenne. Den Artikel finden Sie hier und mein Gutachten hier.
https://www.qeios.com/read/3JXX6Jhttps://www.qeios.com/read/3JXX6JWas ich aber daran interessant finde ist, dass hier offensichtlich KI an mehreren Stellen zum Einsatz kommt.
a) Anschreiben: Eigentlich sollte die Einladung wohl an Andrea M. Herrmann aus Holland gehen, die zu ähnlichen Themen forscht wie ich. Ist dann aber bei mir gelandet. Tja, diese Verwechslung kann auch Menschen passieren.
b) Als ich mein Gutachten abschicken wollte, wurden mir mehrere sinnvolle Vorschläge gemacht, wie ich das Gutachten noch verbessern könnte, z. B. Verweis auf relevante Studien, wenn ich schon vorschlage, so etwas zu referenzieren. Tja, zu dieser Forschungsfrage habe ich bisher nun wirklich noch nicht geforscht. Aber natürlich gibt es nichts, wozu es noch keine Studie gibt. Obwohl ich mich frage, was der praktische Nutzen sein sollte. Muss ich jetzt Drogen nehmen, um meinen IQ zu senken, damit mich das potenziell reich macht? Wie ich in meinem Gutachten anmerke ist die Wahrscheinlichkeit für dumme Menschen, sich durch riskante Aktionen hohe Schulden anzusammeln höher als dank Dummheit reich zu werden. Es scheint eher darum zu gehen, intelligente Menschen darüber hinweg zu trösten, warum sie nicht superreich sind.
c) Nachdem ich das Gutachten abgeschickt hatte, bekam ich die Nachricht, dass es jetzt online sei und bereits auf Grammatikfehler gecheckt. Also in Echtzeit. So weit ich das sehe, ist aber nichts geändert worden.
Vermutlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis Qeios genug Reviews gesammelt hat, um die KI darauf zu trainieren, auch die Gutachten selbst zu schreiben.