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weltweiter IT-Ausfall: Das ist die Zukunft

Jeder Privatanwender kennt das Problem: Bei jedem Windows-Update muss man befürchten, dass einzelne Programme oder gleich der ganze Computer nicht mehr funktionieren. Dass es jetzt anlässlich eines Updates zu einem weltweiten Ausfall von geschäftskritischen Computern gekommen ist, sollte da niemanden verwundern. Erstaunlich ist eher, dass das nicht schon früher mal passiert ist. Sicher ist, dass es wieder geschehen wird. Ganz trivial ist es nämlich nicht, dass jeder Hersteller von Sicherheitssoftware und anderen Hilfsmitteln immer schon zum richtigen Zeitpunkt seine Software so aktualisiert, dass sie zum jeweiligen Windows-Update passt. Das ganze Digitalisierungs-Gedöns ist nun mal kompliziert, die Anwendungsfälle vielfältig. 

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Forschungsprojekte zur Gendergerechten Medizin

Einerseits ist es gut, dass unsere Regierung eine Ausschreibung macht für Forschungsprojekte zur Gendergerechten Medizin, andererseits fand ich es als Datenschützerin schade, dass man die weitere Digitalisierung des Gesundheitswesens als Mittel zur Schließung des Gender Health Gaps ansieht. Auch wenn mir natürlich klar ist, dass Daten eine gute Grundlage bilden, um entsprechende Forschung mit Mitteln der Data Science durchzuführen und die Geschlechterunterschiede in Symptomen, Krankheiten und Heilverfahren zu quantifizieren und statistisch nachzuweisen. 

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Petition: Recht auf ein Leben ohne Digitalzwang

Digitalcourage hat eine Unterschriftenaktion / Petition gestartet für das Recht auf ein Leben ohne Digitalzwang. Dieses Recht soll ins Grundgesetz aufgenommen werden. Das ist ein schwieriges Unterfangen, aber meiner Meinung nach unterstützenswert. Wir befinden uns nämlich auf einem ziemlich steilen Bergabkurs in Richtung "Volldigitalisierung des Lebens". Das mag ja sein, dass ich eine unzeitgemäße Chaotin bin, wenn ich mich regelmäßig ohne Handy und Armbanduhr noch raus in die physische Welt wage, wenn ich bei der Fahrkartenkontrolle mit einer Plastikkarte oder einem Papierchen aus dem Automaten winke, meine Einkäufe bar bezahle. Aber nicht umsonst nannten wir das Universum außerhalb der virtuellen Welt früher noch "Real Life". Natürlich passieren auch echte Dinge in der virtuellen Welt. Wenn ich digitales Geld überweise, geht es tatsächlich von meinem Konto runter und ich kann damit echte Dinge kaufen, die mir wenig später ein freundlicher Paketbote an meiner Haustür in die Hand drückt. Für mich ist außer dem Datenschutz auch das Resilienz-Argument wichtig. Unser Leben müsste auch dann noch funktionieren, wenn der Strom ausfällt oder das Internet. Wenn feindliche Mächte Deutschland gehackt haben. Oder wenn das Smartphone ins Klo fällt. 

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Umfrage über KI in der Informatik-Lehre

Generative KI ist seit einiger Zeit in aller Munde und in verschiedener Ausprägung auch in unserem beruflichen Alltag angekommen.

Unsere Arbeitsgruppe der ITiCSE aus Forschenden verschiedener Länder möchte daher gerne wissen, wie generative KI in der Informatik-Lehre und Industrie (insbesondere Softwareentwicklung) eingesetzt wird, um hieraus Konsequenzen für die Weiterentwicklung der beruflichen und hochschulischen Informatikausbildung ableiten zu können.

Sie haben dazu zwei (englischsprachige) Umfragen entwickelt, einmal für Lehrende (Educators Survey) und eine für Entwickler, Programmierer und andere IT- und Informatikfachkräfte (Developer Survey).

Es wäre schön, wenn Sie sich an der für Sie passenden beteiligen und/oder die Links in Ihrem Netzwerk verbreiten könnten:

Die Umfrage dauert maximal 10 min.

Herzlichen Dank im Voraus

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7 Anwendungsfälle mit chatGPT

Im t2informatik-Blog erschien ein neuer Artikel von mir über "7 Anwendungsfälle mit chatGPT". Es geht darum, wie Informatiker/innen chatGPT zur Texterzeugung verwenden können. Den Artikel gibt es auch ein der englischen Übersetzung.

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REFSQ 2025: Dieses Mal Proceedings Chair

Bei der nächsten REFSQ-Konferenz bin ich als Proceedings Chair im Organizing Committee. Das heißt, ich kümmere mich um das Eintreiben, Formatieren und Zusammenpacken der Beiträge zum Konferenzband. Die Konferenz findet das nächste Mal am 7.-10.04. in Barcelona statt. Momentan habe ich dafür noch nicht viel zu tun, außer mich einzulesen. Aber ab der Einreichungsfrist geht es los... 

Bei dieser Gelegenheit wurde mir klar, dass es bei conf.researchr.org ein Profil von mir gibt. Dieses geht nur bis 2021 zurück, obwohl ich schon seit 2005 Workshops organisiere und in Programmkomitees mitwirke, und es ist auch nicht vollständig. Aber trotzdem ein interessantes Feature. Gerade als Frau habe ich es nötig, dass Männer oder andere unfehlbare Institutionen mir meine Tätigkeiten bestätigen, damit Machos nicht unterstellen müssen, ich sei in Wirklichkeit eine Hausfrau mit gefälschtem CV. :-/ Ich bin nachweislich aktives Mitglied der Forschungs-Community, selbst wenn ich gerade nicht als Forscherin angestellt bin. 

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Das Trainer-Paradoxon

Eine Sache beschäftigt mich immer wieder, seitdem Schulungen mein Hauptjob sind, also seit 2012. Es ist nämlich so, dass Kursteilnehmer/innen am liebsten von einem Trainer lernen, der das lehrt, was er beruflich den ganzen Tag tut. Das heißt, einen Programmierkurs möchten sie am liebsten von einem Programmierer und einen Projektmanagementkurs von einer Projektmanagerin. Das Problem dabei besteht, dass dieser Programmierer oder diese Projektmanagerin erstens didaktisch keine Profis sind und zweitens nicht unbedingt den Überblick haben. Der Programmierer kennt zwar den Code, an dem er arbeitet, aber nicht unbedingt neuste Trends oder Werkzeuge, die in seiner Firma nicht eingesetzt werden. Das heißt, derjenige lehrt eventuell Methoden, die beim Kursteilnehmer so gar nicht funktionieren. Das würde ich als Trainer-Paradoxon bezeichnen. Ein Trainer ist optimal qualifiziert, um den Kurs zu halten, aber die Teilnehmer/innen möchten ihn trotzdem nicht.

Trotzdem finde ich es gut, wenn es professionelle Trainer oder Experten gibt, deren Hauptberuf darin besteht, Wissen über verschiedene Methoden, Werkzeug und neuste Trends zu sammeln und didaktisch aufbereitet weiterzugeben. In einer Vertriebsschulung wurde mir mal der Unterschied zwischen einem Trainer und einem Experten erklärt. Trainer sind quasi Schauspieler, die mit Hilfe bereitgestellter oder auch selbst erstellter Kursunterlagen praktisch jedes Thema lehren können. Bei weiterführenden Fragen müssen sie allerdings passen und sich irgendwie rausschummeln. Experten kennen sich tiefgehend mit ihrem Thema aus, bilden sich ständig fort und lehren nur dieses Thema. Belegen kann man diese Expertise durch Bücher, Artikel und Vorträge. Was nicht verhindert, dass Trainer durch Ghostwriter Bücher schreiben lassen oder bei Vorträgen Folienkaraoke betreiben, um Expertise vorzutäuschen.

Manches Mal habe ich überlegt, "meta zu gehen", wie ich das gerne nenne. Also vermehrt "Metaschulungen" zu halten. Als "Train the Trainer" Kurse, Schulungen darüber, wie man Schulungen hält. Das zweite Paradoxon dabei ist: Je mehr ich Kurse halten würde über "Wie man Software Engineering Schulungen hält", umso weniger Zeit hätte ich, genau dies zu tun. Ich müsste also irgendwann noch eine Stufe höher ins Meta gehen und Schulungen darüber halten, wie man "Train the Trainer" Kurse gibt. Und dann ist hoffentlich Zeit für die Rente, haha. Denn auf diesem Weg entfernt man sich immer weiter von dem, was man eigentlich mal gut konnte und wird immer allgemeiner qualifiziert. 

Aber im Ernst: Genau aus diesem Grund gebe ich regelmäßig auch Kurs über Arbeitstechniken, die ich selbst täglich anwende: Zeitmanagement, Speed Reading, Anti-Lampenfieber-Kurs, demnächst ein Kurs über "KI für Trainer". Als Ergänzung nicht, als Ersatz. Meine Expertise liegt nach wie vor im Requirements Engineering und dort speziell im Requirements Engineering. Coaching oder Mentoring wäre auch mal so ein Schritt ins Meta. Ulkigerweise werden Coachings vor allem von solchen Leuten angeboten, die selbst zwar oft unterdurchschnittlich erfolgreich waren im Berufsleben, aber dann anderen für viel Geld vorgefertigte Kalendersprüche verkaufen, die angeblich dabei helfen, erfolgreich zu werden. Die wirklich Erfolgreichen haben jedoch kaum Zeit, um ihre Erfahrung weiterzugeben. Ich habe das jetzt schon zwei Mal im Rahmen eines Mentoring der GI gemacht. Kostenlos. Ich helf ja gerne, auch oder gerade darum, weil mir niemand geholfen hat. Die Ratschläge, die ich in meinem Berufsleben bekommen habe, waren meistens eklatant schlecht. Ob absichtlich oder nicht, lässt sich meistens nicht unterscheiden. Der Unterschied zwischen einem Coach und Mentor ist übrigens ähnlich wie beim Trainer und Experten: Der Coach kennt Coaching-Methoden, die man überall anwenden kann, während der Mentor sich inhaltlich auskennt, mit oder ohne Coaching-Methoden. Der Coach hat darum auch alle als Zielgruppe, der Mentor nur diejenigen, die denselben Weg gehen wollen, den er gegangen ist. 

Die Alternative zum "Meta-Gehen" besteht natürlich darin, immer mal wieder in Software Engineering Projekte reinzusehen, z. B. bei Kunden oder im Rahmen von Forschungsprojekten. Dazu nutze ich jede Gelegenheit. Das gehört zum Expertinsein auch dazu. Hier muss man wie so oft strategisch denken. 

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Es wird nicht besser mit den Studis...

Ich muss inzwischen vollständig meine Arbeitsprozesse umstellen, um die Unzuverlässigkeit der Studierenden angemessen zu berücksichtigen. Tja, die Zeiten ändern sich. Es geht nicht nur um gut getimte Erinnerungs-Mails. Früher habe ich nach Prüfungskorrektur zeitnah einen Termin für die Prüfungseinsicht vereinbart. Alle, die Interesse hatten, haben sich dort eingefunden und noch am selben Tag sandte ich die Notenliste an die Hochschule. Fertig. Nun ist es aber so, dass wir die Prüfungseinsichten für die April-Klausur immer noch nicht rum haben. Ich hatte Mitte Juni einen Termin anberaumt, weil ich keine Zeit hatte, für die Prüfungseinsicht extra einen Tagesausflug nach Heidelberg zu unternehmen. OK, so weit meine Schuld. Dann war ich ja sogar noch bereit, eine halbe Stunde länger zu bleiben für zwei Studis, die es zu der genannten Stunde nicht einrichten konnten. Die aber dann nicht kamen. Einige Studierende sagten gleich, dass sie nicht kommen können, und die sollten seit Anfang Mai mit dem Sekretariat einen Termin für die Prüfungseinsicht vereinbaren. Ich hake da immer wieder nach, weil ich ja mit dem Einsenden der Prüfungsergebnisse noch warte, die Sekretärin scharrt auch mit den Hufen, weil sie die Prüfungen auch nicht ewig bereithalten will. Wir beide warten. Vor zehn Tagen beschied mir eine Studentin, sie habe immer noch Interesse an der Prüfungseinsicht, aber leider noch keine Zeit gefunden, um die Sekretärin zu kontaktieren. Habe ihr eben noch eine Erinnerungsmail geschickt. Ja, ich weiß, die Jugend hat es viel schwerer als wir. Die müssen während des Studiums schon Startups gründen, viel Geld verdienen und einen Youtube- oder Instagram-Kanal wöchentlich bestücken. Wer erfolgreich sein will, muss seine Prioritäten einfach selbst definieren... Ich stelle jetzt also meinen seit 20 Jahren bewährten Prozess um. Ich musste erstmal klären, ob ich schon gemeldete Noten im Nachhinein noch ändern kann. Und ich musste auch klären, was passiert, wenn jemand zwei Mal durch die Prüfung fällt. Ist in den ganzen 20 Jahren bisher nicht vorgekommen. Tja, das ist es, was passiert, wenn man chatGPT seine Hausaufgaben erledigen lässt! Oder wenn man glaubt, dass man den Stoff eines ganzen Semesters im Bulimie-Lern-Verfahren an einem Nachmittag runterschlucken könne. Vielleicht denkt die Jugend von heute: "Wenn in der Vorlesung keine Anwesenheitslisten abgehakt werden, dann gehört die Vorlesung auch nicht zum Lernprozess, die ist optional." Eigentlich sollte man aus seinen Fehlern lernen und beim Zweitversuch mal eine andere Lernstrategie anwenden... Und ich überlege mir für das Wintersemester ein paar neue Tricks, wie ich die Studierenden dazu bekomme, sich schon während des Semesters nicht nur mit ihrem Startup und Schminktipps, sondern sogar mit ihrem Wahlpflichtfach zu beschäftigen. 

PS: Die körperlichen Symptome des Burnout sind weg, die psychischen offensichtlich noch nicht. In dem Burnout-Buch, das ich gerade lese, heißt es, dass Burnout von Überlast UND mangelnder Anerkennung kommt. Ja, passt. Die AKAD hätte mir für meine Leistungen eigentlich einen Orden verleihen müssen, aber stattdessen gab es Gaslighting. "Nein, Du arbeitest gar nicht viel. Das Deputat hat gar keine Aussagekraft. Nein, Dein Deputat für 2023 darfst Du NICHT erfahren." Und natürlich bin ich mir im Klaren darüber: Der Kunde ist König, die Studenten sind Kunden, also sind sie Könige. Mein Vater sagte allerdings immer: "Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige." Vermutlich brauche ich mal wieder ein freies Wochenende, aber das ist vor August nicht möglich. Zu viele Samstagskurse und andere Verpflichtungen. 

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IREB: Serie von "AI snippets"

Beim IREB arbeite ich in einem Arbeitskreis über "RE und KI" mit. Wir haben dafür neulich sogenannte "AI Snippets" gesammelt, also kurze Best Practices für die Verwendung von KI im RE oder auch KI im Allgemeinen. 

Sie können die Serie bei LinkedIN abonnieren. Der erste "Snippet" ist von mir und kann hier eingesehen werden. Unten finden Sie den Link zum Abonnieren. Dann werden Sie über die nächsten Snippets automatisch informiert. 

Viel Spaß! 

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Burnout-Update

Eigentlich hatte ich erwartet: Sobald die körperlichen Symptome des Burnout vorbei sind, dann geht es mir wieder genauso gut wie vorher. Aus verschiedenen Gründen ist das aber nicht eingetreten, und bei genauer Überlegung ist das auch logisch. Es ist nicht mehr so wie vorher. Und das wird es auch nicht wieder werden.

Vorher motivierte mich bei der Arbeit, dass ich mich mit jedem Kurs, den ich gebe, weiter für eine Professur qualifiziere, für meinen Traumjob. Während des Burnouts motivierte es mich, dass ich mein Portfolio ausbaue und eine immer bessere Professorin werde. Nun denke ich, dass mich meine Kurs für gar nichts qualifizieren, ganz besonders nicht für eine Professur. Ich habe ein so umfangreiches Kurs-Portfolio, dass es einer Hochschule schon fast suspekt vorkommen muss. Außerdem: Wenn ich in so vielen Themen kompetent bin, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn ich bei der nächsten Professur von Anfang an 200 % Deputat drauf gepackt bekomme. Und auf einer Universitätsprofessur darf man ja sowieso nur Themen lehren, zu denen man schon jahrelang geforscht hat. 

Ich habe das Gefühl, ich mache sowieso nur noch dasselbe. Mit meinem bisherigen Portfolio bin ich dermaßen ausgelastet, dass kaum Zeit und Energie übrig bleibt, um neue Kurse zu entwickeln. Ich entwickle mich darum nur langsam weiter und mache das Ganze eigentlich nur noch fürs Geld und weil ich gerne mal einen Tag mit netten Leuten verbringe und ihnen von dem erzähle, was ich interessant finde.

Die kreativen Aufgaben, die ich als Professorin hatte, musste ich alle abgeben. Mir bleibt aber auch wenig Energie für Forschung und für meine Bücher. Als erstes muss ich mal meinen Lebensunterhalt verdienen und den verdiene ich eben mit Routinearbeit. 

Ich habe genau genommen alles erreicht, was ich in meinem Leben erreichen wollte. Nun fehlt ein neues Ziel. Eine Richtung. Ein Sinn. Nur zu arbeiten, um meine Brötchen zu verdienen, das ist auf Dauer zu wenig. Es ist jetzt OK, während der Burnout ausheilt. Aber nicht auf Dauer. 

Ende 2023 sind mir die beiden Menschen verloren gegangen, die immer auf meiner Seite standen. Nein, sie haben mir nicht die Freundschaft gekündigt, der Tod hat sie geholt. Auch das reißt ein großes Loch in mein Leben. Mit wem soll ich nun meine Gesundheit feiern?

 

 

 

 

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