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Morten T. Hansen: Great at Work

Warum arbeiten manche Menschen so viel erfolgreicher und / oder produktiver als andere? Wie kann ich meine eigene Effizienz noch erhöhen oder dieselbe Leistung in weniger Arbeitszeit schaffen? Diese Fragen treiben Berufstätige aller Bereiche um. Ist es möglich? Offensichtlich ja, wenn man sieht, wie sich die Ergebnisse von Kollegen untereinander unterscheiden.

Hansen hat in einer umfangreichen Studie untersucht, welche Faktoren dazu beitragen, wenn Arbeit viele und erfolgreiche Früchte trägt. Begabung, Anzahl Arbeitsstunden oder Glück erklären Erfolg nur zu einem kleinen Teil. Vor allem sind es 7 Best Practices, die er in seiner Untersuchung identifizieren konnte. Gestartet war die Forschung 2011 mit einer Literaturrecherche, auf die dann 120 Einzelinterviews und eine Umfrage mit 300 und später 5000 Teilnehmern folgten. Zuletzt wurden die Daten aus der Umfrage statistisch ausgewertet. 10% des Arbeitserfolgs ließen sich erklären anhand von Ausbildung, Alter und Arbeitsstunden pro Woche (letzteres zu 6%), 24% blieben unerklärt. Vermutlich spielt hier das Arbeitsumfeld auch eine Rolle. Beeindruckende 66% entstehen jedoch durch die 7 Best Practices.

Und diese 7 Best Practices sind:

  • 1. Do less, then obsess: Hierzu gehört es, nicht zu viele Projekte oder Kunden anzunehmen, sondern nur die richtigen, und diese Projekte hochkonzentriert zu bearbeiten. Der "work in progress" soll gering gehalten werden, d.h. die Anzahl der begonnenen und aktuell in Bearbeitung befindlichen Projekte. Das Hin- und Herspringen zwischen Aufgaben kann die Produktivität um bis zu 40% senken. Konzentrieren Sie sich also im doppelten Sinne!
  • 2. Redesign your work: Work smarter, not harder. Viel wichtiger als die Anzahl der Arbeitsstunden ist die Art, wie man arbeitet. Um diese zu optimieren, muss man vom Kunden her denken: Was erzeugt aus dessen Sicht den meisten Wert? Wie muss ich arbeiten, damit er am meisten davon hat? Schneller und billiger zu liefern als der klassische Ansatz der Prozessverbesserung kommt hier erst nach der Erhöhung der Qualität, Wegstreichen unnötiger Leistungen und Erschaffen neuer Angebote.
  • 3. Don't just learn, loop: Man sagt zwar, dass man nach 10.000 Stunden Arbeit in einem Bereich zum Experten wird, aber das passiert nicht von selbst, sondern nur durch gezieltes Lernen. Idealerweise lernen Sie während der täglichen Arbeit. Erschaffen Sie einen Lernzyklus aus ständiger Bewertung und Verbesserung. Besser wird man auch durch gezielte Variation und Ausprobieren alternativer Arbeitsweisen. "Be a humble learner", heißt es. Man ist niemals gut genug, um nicht noch etwas zu verbessern.
  • 4. Passion & purpose: Wer begeistert ist von seiner Arbeit und einen Sinn darin findet, ist erfolgreicher. Insbesondere ergab die Studie, dass wir beide benötigen, nicht nur eines davon! Wenn Ihr Beruf dies nicht offensichtlich von sich aus liefert, müssen Sie Begeisterung und Sinn entweder (er)finden, den Job verändern oder den Job wechseln.
  • 5. Forceful champions: Im Team sollte man sich gegenseitig motivieren und inspirieren. Erlaubt ist auch umgekehrt: "Make people angry about today and excited for tomorrow".
  • 6. Fight and unite: Unter "fight" werden hier Diskussionen im Team verstanden. Damit dies nicht ausartet, werden auf S. 146, 155 und 165 Ratschläge für eine ergebnisorientierte und ergebnisoffene Diskussion gegeben. Möge die beste Lösung gewinnen! Auch hier muss beides gegeben sein- fight and unite: Nach der Diskussion muss das Team hinter der Entscheidung stehen und diese gemeinsam umsetzen. Hier wird Diversity gelobt, weil gemischte Gruppen besser diskutieren und kreativer sind.
  • 7. Avoid the two sins of collaboration: Das richtige Maß an Zusammenarbeit ist gefragt, also weder "undercollaboration" noch "overcollaboration". Die Zusammenarbeit muss einen "Business Case" und ein gemeinsames Ziel haben, also tatsächlich einen Nutzen bringen, den die Einzelarbeit nicht leisten kann. Vertrauen ist die Grundlage für die erfolgreiche Zusammenarbeit und entsteht durch Klären der Ziele der Beteiligten, frühere gute Arbeit und "start small" (also fangen Sie mit einem kleinen Pilotprojekt an).

Die ersten vier betreffen das Selbstmanagement, die restlichen drei die Zusammenarbeit mit anderen. Besonders gefallen hat mir auf Seite 6: "top performers collaborate less". Das passt zu meinen Erfahrungen. :-) Abstimmungsaufwände, Konflikte und Trittbrettfahrerei machen Teamwork nicht gerade zur Effizienzgarantie. Wenn weniger Teamarbeit effizienter macht, folgt daraus, dass in unserem Arbeitsleben momentan tendenziell zu viel Teamarbeit gemacht wird, auch wo sie nicht passt.

 

Morten T. Hansen: Great at Work  - How do top performers do less, work better and achieve more?

Simon & Schuster, UK, 2018

ISBN 978-1-4711-4907-8, e-book: 978-1-4711-4909-2

 

PS: Hier noch der Link auf eine Studie, die in dem Buch empfohlen wird. Ein großer Teil ihrer Arbeitszeit empfinden die Menschen als unproduktiv:

https://news.microsoft.com/2005/03/15/survey-finds-workers-average-only-three-productive-days-per-week

Wobei ich persönlich die Erfahrung gemacht habe, dass sich die als unproduktiv empfundene Arbeitszeit nie auf null reduzieren lässt. Zur Produktion gehören immer auch Vorbereitung, Organisation und Dokumentation.

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nützliche Links für Online-Datenschutz

Wenn Sie wissen wollen, welchen digitalen Fußabdruck Sie im Internet hinterlassen (haben), dann finden Sie in diesem Artikel nützliche Links:

Digitaler Fußabdruck: 6 Links, die zeigen, wie Google dich sieht

Ich muss sagen, ich war erstaunt zu sehen, welche Youtube-Videos ich angeblich 2014 angesehen habe. Da muss ich versehentlich drauf geklickt haben. Ich kann mir nicht vorstellen, warum ich mir ein Video mit dem Titel "Das Fußball-Orakel" angesehen habe sollte...

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Ernennung zur IT-Sachverständigen

Seit dem 12.11.2018 bin ich nun nach Bestehen der Prüfung offiziell IT-Sachverständige beim BISG e.V. für die folgenden Informatik-Bereiche:

  • Software Engineering Prozesse
  • Software-Qualität und -bewertung
  • Software-Dokumentation, -spezifikation und -anforderungen

 

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A fool with a (time management) tool...

Mit Misstrauen beäuge ich schon lange die allseits empfohlenen Zeitmanagement-Tools und -Apps, insbesondere weil sie mir immer genau von denjenigen Leuten empfohlen werden, die ich als besonders chaotisch kenne. In meinen Zeitmanagement-Kursen empfehle ich den guten alten Taschenkalender auf Papier und für die Tagesplanung ein Din A5-Blatt. Was da nicht rein oder drauf passt, ist sowieso zu viel! Das Zeitmanagement soll ja nicht von der Arbeit ablenken.

Auch die Pomodoro-Technik halte ich für dubios. Warum muss ich mir einen Wecker stellen, der mich bei der Arbeit unterbricht? Ich weiß, die Idee ist, dass Leute, die sich grundsätzlich niemals konzentrieren, das nun versuchsweise mal zwanzig Minuten am Stück durchhalten. Aber wenn man sich quasi selbst zum Konzentrieren überreden muss à la "20 Minuten sind ja nicht lang", hat man dann eventuell den falschen Job? Oder sollte man erst ein paar Liegestütze machen, bevor man versucht, sich ruhig hinzusetzen?

Einerseits hat es mich nun gefreut, dass hier jemand gegen Tools wettert, der offensichtlich schon viel mehr ausprobiert hat als ich:

https://t3n.de/news/gegen-tool-wahnsinn-apps-uns-1125472/

Andererseits hat er hier gleich das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, das Zeitmanagement mit den Tools. To-do-Listen sind auf jeden Fall hilfreich! Man sollte ja nichts Wichtiges vergessen. Warum man allerdings ein elektronisches Hilfsmittel benötigt, um die paar Aufgaben zu verwalten, die man pro Tag überhaupt nur schaffen kann, ist mir unklar. Zeitmanagement ist ja schließlich kein Multiprojektmanagement. 

Mir wurde beim Lesen dieses Artikels klar, warum ich in meinem Zeitmanagement-System verschiedene Tätigkeitskategorien unterscheide: die Besprechungen, die gelben und grünen Aufgaben und den ganzen sonstigen Rest, gerne auch "Kleinkram" oder "das Laufende" genannt. Das muss man machen, aber nicht zu viel. Zwei Stunden pro Tag müssen dafür genügen. Heute hab ich schon die zwei Stunden voll, der Rest des Tages ist für die richtige, echte Arbeit. Das Zeitmanagement ist allerdings tatsächlich nur dafür da, die knappe Zeit auf die viel zu vielen Aufgaben zu verteilen. Wie man damit seine Ziele erreicht, steht auf einem anderen Blatt bzw. dafür mache ich separate Sitzungen. Ziele müssen durch Projekte konkretisiert werden und jedes Projekt besteht aus Aufgaben. Habe ich das alles sauber zerlegt, brauche ich nur noch meine Liste abzuarbeiten und voilà: Ich erreiche meine Ziele. (Abgesehen von Nachsteuerungen.)

Das empfohlene Buch von Newport ist mir nun nicht zum ersten Mal empfohlen worden. Habe es gerade in der Stadtbücherei vorgemerkt. Sie lesen dann hier davon.

 

 

 

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Tobias Brandt: Der entspannte Weg zum 1er-Durchschnitt - Wie Schule wirklich funktioniert

"Mehr Freizeit, weniger Schularbeit - und trotzdem bessere Noten!" So lautet das Versprechen dieses Buchs. Tobias Brandt, Abi-Jahrgang 2016, hat es geschafft und gibt hier seine Erfahrungen weiter. Obwohl er sich große Mühe gibt, irgendwie zu begründen, was ihn von einem Streber unterscheidet, hat er genau deren Tricks offenbart. Ein echter Streber ist mit den Anforderungen der Schule unterfordert und versucht, diesen langweiligen Kram möglichst schnell abzuarbeiten, damit er sich seinen wissenschaftlichen Forschungen widmen kann. Tobias Brandt dagegen empfiehlt, die gewonnene Zeit in Parties zu investieren.

Zielgruppe des Buchs sind Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen. Hatte ich zunächst aufgrund der reißerischen Marketingversprechen befürchtet, hier würde vor allem gelehrt, wie man sich durch die Schule mogelt, ohne etwas zu lernen, so geht es doch meistens darum, wie man möglichst effizient arbeitet.

 

Thema 1: Hausaufgaben

Einen ständigen Überblick über die anstehenden Hausaufgaben gibt ein Hausaufgabenheft. Diese werden nicht unbedingt alle erledigt, sondern nur die wichtigen. Der Autor gibt einige Hinweise, woran man die einen von den anderen unterscheidet. Für die Erledigung der Hausaufgaben und die Nachbereitung des Unterrichtsstoffs werden Wochen- und Tagespläne erstellt. Es werden ein ruhiger Arbeitsplatz an einem Tisch empfohlen und eventuell auch Teamarbeit. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass die Jugend es für spießig hält, an einem Schreibtisch zu sitzen. Darum ist dieser Tipp nicht völlig trivial.

 

Thema 2: Lernen

Auch das Lernen sollte man planen. Verschiedene Arten von Prüfungsaufgaben werden diskutiert und wie man diese am besten bearbeitet oder sinnvoll die Antwort errät. Den Tipp, sich mit Youtube-Videos Wissen zu erarbeiten, kann ich so nicht ohne Stirnrunzeln weitergeben, denn die Qualität dieser Videos ist durchwachsen. Was spricht gegen das gute alte Fachbuch?

 

Thema 3: Verhalten in der Schule

Da die mündliche Mitarbeit zu einem guten Teil zur Note mitzählt, empfiehlt es sich, hier ein wenig Engagement zu zeigen. Aber nicht zu viel. Tobias Brandt verrät auch hier die geheimen Tricks, die ich noch aus meiner Schulzeit kenne. :-) Beispielsweise: Melde dich früh in der Stunde, dann kommst du später nicht dran. Antworte auf Fragen, deren Antwort du weißt, dann wirst du keine Fragen gestellt bekommen, die du nicht beantworten kannst. Und auch das Stellen von Fragen wird vom Lehrer als Mitarbeit registriert, ohne dass man hierfür viel wissen müsste.

Tobias Brandt meint, man solle im Unterricht lieber neben einem Streber statt neben seinen besten Freunden sitzen, weil die einen nur ablenken. Das klingt nach einem der schwieriger umzusetzenden Tipps. Dieser Nebensitzer kann auch der Co-Pilot sein, ein Mitschüler desselben Jahrgangs mit besseren Noten als man selbst. Dem kann man dann Fragen stellen, wenn man nicht mehr weiterkommt.

Sich dem Lehrer gegenüber freundlich und höflich zu  benehmen, hat noch nie geschadet. Wie weit man aber gegen die eigene Überzeugung dessen Meinung vertreten soll, und das auch noch "ohne zu schleimen", das bringt mich etwas ins Zweifeln. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Lehrer es amüsant finden, wenn ein Schüler ihnen widerspricht. Dann können sie ihn dank größerer rhetorischer Erfahrung in Grund und Boden diskutieren.

Im Großen und Ganzen ist dieses Buch ein kompaktes, konkretes Kompendium der bisher nur mündlich weitergegebenen Tricks der effizienten Schüler. Die Tipps sind so konkret, dass man sie heute gleich umsetzen kann.

 

Tobias Brandt: Der entspannte Weg zum 1er-Durchschnitt - Wie Schule wirklich funktioniert

2A-Verlag, 2018

Taschenbuch, 144 Seiten, 12,80€

ISBN 978-3-929620-49-8

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call for papers: CreaRE 2019: Eighth International Workshop on Creativity in Requirements Engineering

Call for papers

CreaRE 2019: Eighth International Workshop on Creativity in Requirements Engineering

https://sites.google.com/site/creare2019/

Date: 18 March 2019, the first day of REFSQ 2019
Place: Essen, Germany

             Looking forward for interactive sessions?
      Want to be at the forefront of research on creativity?
                 Come to the 8th edition of CreaRE!

** Workshop Topic, Background and Motivation
Where do great requirements come from? The development of a new IT system or the replacement or radical enhancement of an existing IT system provides the chance to gather innovative ideas, to make radical improvements, and to reinvent the work process. However, current techniques for analyzing customer-provided documents and existing systems lead to identifying only the basic requirements that the IT system should fulfill, and elicitation techniques such as stakeholder interviews help identify ideas for the incremental improvement of a system. Thus, these standard techniques lead to a conservative requirements specification with little innovation potential.
Creativity techniques help stakeholders identify delighter requirements, which make aspects of the new system a real positive surprise. These delighters generally are highly innovative features.
In spite of this, there are far more publications about survey techniques, document-centric techniques and observation techniques for requirements elicitation, than there are about the use of creativity in Requirements Engineering (RE). Many practical questions are still open, especially concerning the applicability and reliability of these techniques in different contexts or the completeness and post-processing of the requirements resulting from a creativity session. Different software application domains such as embedded systems, multimedia products or customer-specific business applications may require creativity techniques to be applied differently, and these techniques also contribute to shaping the landscape of emerging fields such as the Internet of Things and smart ecosystems. Meanwhile, the field of creativity techniques itself is also changing as tool support and trends like multimedia use with creativity techniques, mobile computing, and online participation demand different approaches.

** Goals of the Workshop
The purpose of the CreaRE’19 workshop is to provide a forum for the exchange of ideas and experiences and research results. The participants will learn from the speakers and from each other, and will possibly gain hands-on experiences in applying creativity techniques themselves. This goal will be supported through interactive sessions, by experience reports, and by presentations of research results.

** Workshop Topics
The one-day workshop brings together the topics creativity and requirements.
Workshop topics include, but are not restricted to:

• Creative use of techniques originally designed for other purposes, but now applied as RE techniques, and/or creativity enhancers, especially for requirements elicitation
• The application of known creativity techniques in RE activities
• Promoting stakeholder participation in RE activities through creativity techniques
• Emerging ideas for new or adapted creativity techniques for RE activities
• Creativity in online settings, using the creativity of the crowd
• Gamification and creativity for RE
• Using creativity techniques to measure and enhance user experience
• Tool support for creativity enhancement
• Context dependency of creativity and creativity techniques
• Experiences with and considerations about creativity techniques in RE in industry
• RE techniques that enable or support creativity
• Creativity via reuse: trading off innovation and efficient production

** Important Dates
Jan 14, 2019: paper and interactive session proposal submission deadline
Feb 04, 2019: author notification
Feb 25, 2019: camera-ready workshop paper submission
Mar 18, 2019: workshop date

** Paper Submission and Evaluation Criteria
We invite three types of submissions: position papers, full papers, and proposals for interactive sessions. Every type should treat a topic from the workshop themes.

- Proposal for an interactive session (1–3 pages): Proposal for an interactive session such as a game, method demonstration, role playing, or mini-tutorial of 20–30 minutes duration, which can be executed at the workshop, including the participation of circa 20 persons. A proposal will be evaluated based on the proposed session’s potential for generating discussion.

- Position paper (3–6 pages): Short paper, stating the position of the authors on any of the workshop topics. For example, a position paper could describe an experiment or a case study in industry, in which case it will be evaluated on its potential for generating discussion, on practical relevance and on the originality of the positions stated. A position paper can be used to describe emerging ideas on how creativity should be performed, in which case it will be evaluated based on its relevance, originality, and sound argumentation.

- Full paper (8–10 pages): Full paper evaluating an experience, preferably in industry, or describing the results of a research effort. A full paper will be evaluated for the innovativeness of the proposed ideas and for technical soundness.

Papers will be submitted via EasyChair at https://easychair.org/conferences/?conf=creare2019.
Each paper submission should be in the LNCS format, which is documented at: http://www.springer.com/computer/lncs?SGWID=0-164-12-73062-0.
The papers will be published in the REFSQ workshop proceedings.

** Past Editions of the Workshop
CreaRE 2010 at REFSQ 2010: https://sites.google.com/site/creare2010/
CreaRE 2012 at REFSQ 2012: http://www.se.uni-hannover.de/events/creare-2012
CreaRE 2013 at REFSQ 2013: http://www.se.uni-hannover.de/events/creare-2013
CreaRE 2014 at REFSQ 2014: http://www.se.uni-hannover.de/events/creare-2014
CreaRE 2015 at REFSQ 2015: https://sites.google.com/site/creare2015/
CreaRE 2017 at REFSQ 2017: https://sites.google.com/site/creare2017/
CreaRE 2018 at REFSQ 2018: https://sites.google.com/site/creare2018/

** CreaRE Program Committee
Sebastian Adam    Fraunhofer IESE, Germany
Fabiano Dalpiaz    University of Utrecht, The Netherlands
Jörg Dörr    Fraunhofer IESE, Germany
Thomas Herrmann    Ruhr-University of Bochum, Germany
Meira Levy    Shenkar College, Israel
Luisa Mich    University of Trento, Italy
Anitha PC    QC Consulting Group, India
Kurt Schneider    Leibniz University Hannover, Germany
Norbert Seyff    University of Zurich, Switzerland

** Workshop Organizers
Andrea Herrmann, Herrmann & Ehrlich, Stuttgart, Germany
Eduard C. Groen, Fraunhofer IESE, Kaiserslautern, Germany
Maya Daneva, University of Twente, Enschede, Netherlands
Daniel M. Berry, University of Waterloo, Waterloo, Canada

 

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Evi Hartmann: Ihr kriegt den Arsch nicht hoch - Über eine Elite ohne Ambition

Die arbeitende Bevölkerung teilt sich in zwei verfeindete Lager auf: die Leistungselite und die Pseudoelite. Zwischen diesen kracht es. Sie kennen das sicher.

Die Leistungselite, das sind die 10-20 % eines Teams, die tatsächlich die Arbeit voran bringen, sogar freiwillig mehr Aufgaben übernehmen und erledigen als die anderen. Sie tun das auch dann, wenn es ihnen keine Anerkennung bringt, weil ihnen wichtig ist, dass Dinge erledigt werden und das Ergebnis stimmt. Machen macht sie glücklicher als Haben. Sie finden in der Arbeit ihre Selbstverwirklichung.

Die Pseudoelite leistet absichtlich nichts, weil ihre Prioritäten woanders liegen: Sie wollen Work-Life-Balance, Status, Geld und Glamour. Leistungsverweigerung ist ihr Statussymbol. Sie halten sich für etwas Besseres als die armen Tropfe, die tatsächlich etwas leisten. Diese Elitisten glauben, ihren Beitrag zum Ergebnis geliefert haben, indem sie anderen sagen, was sie zu tun haben, und verstehen gar nicht, worüber sich die Leistungselite dabei überhaupt aufregt. Sie legen eine "schamfreie Anspruchshaltung" an den Tag. Sie verstehen die Leister so überhaupt nicht, dass sie ihnen sogar psychische Störungen und Anomalien andichten. Das Konzept der Leistung existiert in ihrem Weltbild gar nicht.

Prof. Evi Hartmann steht ganz klar auf Seiten der Leister. Diese bringen nicht nur Projekte, sondern auch die Firma und die deutsche Wirtschaft voran, "tragen sie in die Zukunft". Die Pseudoelite schafft keine Mehrwerte, sondern vernichtet sie oft sogar. Sie demotivieren mit ihrer Herablassung die Leister und und zerstören den Teamgeist.

Zahlreiche Beispiele belegen in diesem Buch, dass es die Pseudoelite tatsächlich gibt. Kein Leister würde das in Frage stellen, denn wir alle kennen Vertreter dieser Gattung. Nur ist es bisher ein Tabu, darüber zu reden oder sich darüber aufzuregen. Ich bin auch gar nicht sicher, ob sich das mit diesem Buch ändert, denn wie Frau Hartmann feststellt, liegen die Führungspositionen und die Meinungsführerschaft fest in den Händen der Pseudoeliten. "Leistung" taucht in der Definition von Eliten fast nie auf, wird auch in der Presse selten thematisiert. Man liest stattdessen oft genug, dass Arbeit ungesund sei. Es gab bisher auch kaum Studien über Leistung und Nichtleister. Die Professorin schätzt das Verhältnis zwischen Leistungselite und Pseudoelite auf 1:9 bis 3:7. Problematisch an diesem Ungleichgewicht: Leistung macht zum Außenseiter.

Gefördert wird die Pseudoelite durch moderne Trends wie z.B. die kleinteilige Zerlegung von komplexen Aufgaben und der hohe Status von Schein statt Sein. Der Beitrag des Einzelnen innerhalb der Teamarbeit ist oft nicht gut sichtbar oder überwachbar. Seltsamerweise widerspricht und widersteht keiner der Pseudoelite. Und da ihr Gehabe und ihre Leistungsverweigerung gesellschaftlich akzeptiert werden und sie damit durchkommen, steigt ihr Ego noch weiter. Sie machen ja offensichtlich alles richtig. Sie werden für ihre Leistungsverweigerung durch mehr Freizeit und sogar Anerkennung belohnt. Und - noch besser: Wer nicht leistet, kann auch nicht versagen. Wenn sie die Arbeit liegen lassen, erledigt sie ein anderer. Werden sie zur Rede gestellt, gehen sie frech zum Gegenangriff über, so dass sich das bald keiner mehr traut. Oft annektieren sie auch einfach die Arbeit, die andere geleistet haben.

Wie kommen wir da raus? Leistung muss erstmal überhaupt ein Thema werden, in Forschung, Medien, alltäglichem Reden, Kindererziehung, Firmenkultur und Mitarbeiterbewertung. Kinder erlernen das Leistungsprinzip am besten im Sport. Überhaupt sollten die Kleinen nicht dafür gelobt werden, dass sie toll SIND, sondern etwas leisten, sich Mühe geben, also für das, was sie TUN. Auch im Berufsleben sollte das Feedback und die Bewertung eines Mitarbeiters durch den Vorgesetzten eher daran gemessen werden, was er leistet (also was er an Mühe investiert) als am Erfolg, dem was herauskommt, denn diesen Erfolg kann er selbst gar nicht ganz beeinflussen.

Nur weil Leistungsverweigerung so häufig ist, müssen wir sie nicht als normal akzeptieren. Beim Einstellungsgespräch sind Pseudoelitisten ganz gut zu erkennen an ihren hohen Ansprüchen. Dass sie bisher noch nichts geleistet haben und das auch in Zukunft nicht vor haben, lässt sich schwerer prüfen, doch dafür ist die Probezeit da.

Als Leister muss man sich unbedingt mit Gleichgesinnten verbünden, auch abteilungsübergreifend, um nicht unterzugehen, auszubrennen oder zu verzweifeln. Die Pseudoelite muss entlarvt werden und darf zumindest keine Unterstützung mehr erfahren, ganz gleich wie charmant sie um Entlastung bitten.

Evi Hartmann versucht zu guter Letzt, die beiden Parteien miteinander zu versöhnen. Es sind eben zwei unterschiedliche Kulturen, die bei genügend Toleranz koexistieren können. Hilfreich für das friedliche Zusammenleben wäre aber eine leistungsgerechte Behandlung. Wenn die Pseudoelite ihre Freizeit so wichtig findet, während andere Überstunden leisten, wäre es nur gerecht, wenn sich dies auch in der Bezahlung und dem Maß der Anerkennung widerspiegeln würde. Leistung ist doch das, wofür der Gehalt bezahlt wird, oder nicht?

Ich persönlich finde es gut, dass dieses Tabu gebrochen und das Thema angestoßen wird. Mir bereitet der ewige Kampf mit der Pseudoelite auch viele Schmerzen. Lange Jahre konnte ich gar nicht glauben, dass es solche Menschen tatsächlich gibt und die das ernst meinen. Doch, das tun sie. Wäre mir das früher klar geworden, hätte ich mich auch früher selbständig gemacht. Denn ungestört leisten kann man nur als Freiberufler. In einem Team, das einen ausbremst, und wo ich ständig kurzfristig die Aufgaben anderer übernehmen muss, aber selbst nie Hilfe erhalte, fühle ich mich nicht wohl, wofür dann auch die arroganten Sprüche der anderen sorgen. Meine Suche nach einem Arbeitsplatz, wo Leistung wert geschätzt wird, verlief leider vergeblich. So viel zu diesem Thema für heute. Ich hab noch was zu tun...

 

 

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Bildungsgerechtigkeit in Deutschland

Immer wieder ergeben Studien, dass in Deutschland der Bildungsweg von der sozialen Herkunft abhängt. Und dann wird unser Bildungssystem dafür verantwortlich gemacht. Beispielsweise hier:

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/deutschland-das-leere-versprechen-vom-aufstieg-durch-bildung-a-1234211.html

Was aber meines Wissens noch nie untersucht wurde ist die Einstellung der angeblichen "Opfer". Wollen denn die Kinder aus "bildungsfernen Schichten" etwas lernen? Streben sie den Aufstieg durch Bildung überhaupt an? Ihr eigenes Zutun ist doch auch ein entscheidender Faktor.

Ich denke, weder unser Schulsystem oder Hochschulsystem noch die Lehrer und Dozenten wirken besonders diskriminierend. Was ich aber oft beobachte ist, dass Bildung und Wissen in Deutschland allgemein nicht hoch geschätzt werden. Gerade auch die intellektuelle Arbeit ist fast nichts wert. Als Klempner hat man einen deutlich höheren Stundensatz als ein Hochschuldozent. Und regelmäßig muss ich mir anhören, ich hätte keinen "richtigen Beruf" gelernt - im Gegensatz zum Klempner - und ich würde keine "richtige Arbeit" machen. Weil ich ja nichts herstelle, was alle Menschen brauchen. Arbeiter beklagen sich, dass die "Studierten" ihnen vor die Nase gesetzt werden, obwohl die doch "gar nichts können".

Diese Einstellung schwappt auch in die Vorlesungen hinüber. Manche Studenten sind der Meinung, was ich lehre, das würde in der Praxis ja sowieso keiner benötigen und sei es darum nicht wert, gelernt zu werden. Oder jemand studiert einfach Informatik, weil er gehört hat, da gibt es gutbezahlte Jobs. Für die Informatik interessiert er sich aber nicht und verkündet auch schon, dass er eh nicht vor habe, später zu programmieren. Statt sich zu freuen, dass man mehrere Jahre Vollzeit Zeit dafür hat, um Wissen für den späteren Beruf zu sammeln, wird genörgelt, wenn abzusehen ist, dass die Vorbereitung auf eine Hochschul-Prüfung mehr als einen Nachmittag Aufwand bereiten wird. Manchmal werden sogar diejenigen, die bei Übungen mitmachen oder Fragen stellen, von den Alphatieren des Kurses als "Streber" verhöhnt. Und so weiter. (Fußnote: Darum sind Studierende, die schon Berufserfahrung haben, viel höher motiviert. Sie wissen nämlich, dass sie genau das Wissen aus der Vorlesung mal brauchen werden. Und sie wollen beruflich und sozial aufsteigen.)

Ob die Studenten, die am liebsten ihre ECTS-Punkte geschenkt haben möchten, ohne etwas zu lernen (und später auch Geld verdienen ohne zu arbeiten?), aus bildungsfernen Schichten stammen, kann ich natürlich nicht beurteilen. Wenn ich mal spekulieren darf, dann sehe ich da auch Studenten, die vermutlich gerade darum so hoch motiviert sind, weil sie wissen, dass sie sich mit ihrem Hochschulabschluss und dem erworbenen Wissen den Weg in eine bessere Zukunft erarbeiten. Aber manchen Studierenden fehlt eine grundlegende Überzeugung von dem Wert des Wissens oder der Arbeitsweisen, die an der Hochschule gelehrt werden. Erst neulich musste ich mir wieder von einem Studenten anhören, Zitieren sei für Dumme. Wissenschaftler wie er haben alles Wissen im Kopf und müssen darum keine Literatur zitieren. 

Nicht zu vernachlässigen ist auch der Einfluss effizienter Arbeitstechniken, die gerade an der Hochschule bei ihrem hohen Tempo und der zu bewältigenden Stofffülle nötig werden. Ich habe diese von meinen Eltern gelernt und zusätzlich noch Bücher über dieses Thema gelesen. Ich bezweifle, dass das in bildungsfernen Familien ebenfalls gefördert wird. Vielleicht wird eher beim Abendessen gemeinsam über die weltfremden Professoren herzogen, die viel zu viel verlangen. Weil man es eben nicht besser weiß.

Darum wäre mein Vorschlag, auch solche Fragen in den Bildungsstudien mal abzuprüfen: Wie steht es mit der Einstellung zum Wert des Wissens, von Bildung und formalen Abschlüssen? Sind effiziente Arbeitstechniken vorhanden?

 

 

 

 

 

 

 

 

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meccanica feminale: 19.-23. Februar 2019 an der Universität Stuttgart-Vaihingen

Am 19.-23. Februar 2019 findet die Frühjahrshochschule für Ingenieurinnen (mit kleinem i) an der Universität Stuttgart-Vaihingen statt.

Die Veranstaltung richtet sich an Studentinnen und Fachfrauen in den Natur- und Technikwissenschaften, wie beispielsweise Maschinenbau, Mathematik, Medizin- und Elektrotechnik. Sie ist eine Plattform für Austausch und Vernetzung unter Frauen. Das Kurs- und Rahmenprogramm vermittelt aktuelle Fachkompetenzen und bietet darüber hinaus Inspiration für persönliche Karrierewege.
Anmeldungen sind ab sofort über die Webseite www.scientifica.de möglich.

Zur Kursübersicht.


Über 30 Fachkurse und Workshops werden angeboten. Die Themen reichen von Künstlicher Intelligenz, E-Mobility und Industrie 4.0 über CAD-Modellierung, MATLAB, Simulink und Excel bis hin zu Aerodynamik, Computertomographie und Qualitätsmanagement. Bei Besuch der Datenschutzkurse können die Teilnehmerinnen zur betrieblichen Datenschutzbeauftragten zertifiziert werden.
Promotionsinformationen, Tipps für Verhandlungsführung und Selbstmarketing sowie Hinweise über die Chancen in der digitalen Arbeitswelt ergänzen das Angebot. Für viele Fachkurse können die Studierenden Credit Points nach ECTS erhalten.
 

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Telefonat mit Hackern

Wenn Sie wissen wollen, wie ein Telefonat mit Hackern verläuft, die Ihren Rechner gekapert haben, dann sehen Sie sich das an:

https://www.youtube.com/watch?v=xNskW4RVbQY

Nichts für schwache Nerven...

 

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